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Centruroides meisei (Hoffmann, 1939)


Adultes Pärchen


Herkunft und Vorkommen

Soweit mir bekannt ist, ist Centruroides meisei nur in Mexiko nachgewiesen. Die hier vorgestellten Tiere stammen von der Südwestküste (Jalisco).
Charakteristisch für das ganzjährig warme Klima ist der Wechsel von Regen- und Trockenzeit. Diese Schwankungen müssen in der Terrarienhaltung aber nicht berücksichtigt werden, um die Art erfolgreich nachzuzüchten.

Äußere Merkmale und Sexualdimorphismus

Die Geschlechter sind bei den adulten Tieren leicht anhand der Morphologie zu unterscheiden. Die Männchen dieser Art sind kleiner als die Weibchen, welche deutlich kräftiger gebaut sind. Auch die Metasomasegmente der Männchen sind schlanker und länger als bei den Weibchen, wobei dies bei Centruroides meisei nicht so stark ausgeprägt ist, wie bei anderen Centruroiden. Über die Kammzähne kann ich keine Aussagen machen.

Es handelt sich um eine recht kleine Skorpionart, die etwa 3 bis 4 cm groß wird. Centruroides meisei besitzt eine gelblich-orange Grundfarbe, das Telson und die Scherenfinger sowie der vorderste Bereich des Prosomas einschließlich Cheliceren sind rötlich gefärbt. Über das Prosoma ziehen sich vier schwarze Längsstreifen, die als zwei dickere Streifen über das Mesosoma weitergeführt werden.

Verhalten

Bei Centruroides meisei handelt es sich um eine recht nervöse Art. Die Männchen flüchten bei Störungen sofort, nur wenig mehr Zeit lassen sich dabei die Weibchen. Dabei ist besonders auf die Schnelligkeit dieser Skorpione zu achten. Drohverhalten oder Versuche zu Stechen kommen allerdings nur sehr selten vor.

Als rindenbewohnende Art bevorzugt Centruroides meisei Rindenstücke um zu klettern und versteckt sich in dunklen Nischen, in denen die Tiere teils zu mehreren sitzen. Die innerartliche Aggressivität ist also sehr gering bzw. nicht vorhanden. Die adulten Tiere lassen sich so sehr gut in Gruppen halten, bei juvenilen Tieren ist besonders während der Häutungen mit Kannibalismus zu rechnen.

Tagsüber ist Centruroides meisei recht häufig zu sehen, was diese Art gerade für Anfänger sehr attraktiv machen sollte.

Haltungsbedingungen

Gemäß dem Herkunftsgebiet ist diese Art bei etwa 30 °C am Tag und ca. 20 °C in der Nacht zu halten. Sprühen sollte man ca. einmal pro Woche ausgiebig, wobei man auch eine flache Wasserschale anbieten kann. Diese darf wegen Ertrinkungsgefahr nicht zu tief sein. Als Substrat bietet sich ein Sand-Erde-Gemisch an, wobei einfacher Terrarienhumus auch kein Problem ist.

In einem Terrarium der Maße 20x20x20 cm kann man problemlos eine Gruppe von etwa 10 Tieren halten, da Centruroides meisei sehr klein bleibt. Als Rindenbewohner bevorzugt diese Art aufrecht stehende Rindenstücke, die zum Klettern und zum Verstecken genutzt werden. Gegebenenfalls ist es sinnvoller ein hohes als breites Terrarium zu wählen, da die Tiere eher in die Höhe klettern als die Grundfläche zu nutzen.

Aufgrund der geringen Größe kann man auf große Futtertiere verzichten. Den adulten Weibchen kann man mittlere Heimchen füttern, den Männchen eher kleine Heimchen.

Nachzucht und Aufzucht

Jungtier im Instar 3

Bei Gruppenhaltung stellt sich Nachwuchs wie von selbst ein. Es ist allerdings darauf zu achten, dass Centruroides meisei nicht zu heiß und zu trocken gehalten wird. Die Tragzeit der Weibchen beträgt etwa 3 bis 4 Monate. Die Jungtiere, durchschnittlich etwa 20 Stück, häuten sich innerhalb einer Woche auf dem Rücken der Mutter ins 2. Instar und steigen dann nach einigen Tagen ab und werden selbstständig.

Im zweiten Instar ist Centruroides meisei noch sehr klein. Jetzt sollte man eher Mikroheimchen verfüttern, nach weiteren ein bis zwei Häutungen sind kleine Heimchen kein Problem mehr. Die Jungtiere wachsen bei den oben beschriebenen Bedingungen sehr schnell und können in etwa 5 bis 6 Monaten das Adultstadium erreichen (in der Regel Weibchen im 7. und Männchen im 6. Instar). Wichtig ist, dass sie nicht zu trocken gehalten werden, da sie sonst in der Exuvie stecken bleiben können. Bei zu feuchter Haltung steigt allerdings die Gefahr von Mykose und Milbenbefall, was ebenfalls zum Tod der jungen Skorpione führt.

Centruroides meisei kann auch im Jugendstadium in Gruppen gehalten werden, wobei es allerdings zu Kannibalismus kommen kann. Daher ist auf ausreichende Fütterung und genug Platz und Versteckmöglichkeiten zu achten. Sicherer ist die Einzelaufzucht.

A. Weide