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Centruroides nigrescens (Pocock, 1898)


Adultes Pärchen

Herkunft und Vorkommen

Die Art ist nur innerhalb Mexikos verbreitet. Die hier vorgestellten Tiere stammen aus dem Bundesstaat Guerrero an der Südwestküste Mexikos.
Charakteristisch für das ganzjährig warme Klima ist der Wechsel von Regen- und Trockenzeit. Diese Schwankungen müssen in der Terrarienhaltung aber nicht berücksichtigt werden, um die Art erfolgreich nachzuzüchten.

Äußere Merkmale und Sexualdimorphismus

Es handelt sich bei Centruroides nigrescens um eine recht große Skorpionart, bei der die größten Tiere über 10 cm goß werden können. Die Variationsbreite ist allerdings sehr hoch, einige meiner Männchen blieben deutlich kleiner. Centruroides nigrescens besitzt eine schwarze Grundfarbe, das Telson und die Scherenfinger sind leicht rötlich gefärbt. Innerhalb der Larvalentwicklung verändert sich die Farbgebung drastisch von Grau-Orange bei den juvenilen Skorpionen bis zum Mattschwarz der aduten Tiere.

Die Geschlechter sind bei den adulten Tieren leicht anhand der Morphologie zu unterscheiden. Die Männchen dieser Art sind wesentlich schlanker als die Weibchen, welche deutlich kräftiger gebaut sind. Zudem besitzen die Männchen sehr stark verlängerte Metasomasegmente.

Über die Anzahl der Kammzähne bei Weibchen und Männchen ist mir nichts bekannt. In der Regel gibt es bei Centruroiden aber große Überschneidungen.


Verhalten

Bei Centruroides nigrescens handelt es sich um eine relativ ruhige Art. Bei Störungen bleiben die Tiere recht ruhig und suchen nur langsam Schutz hinter oder unter Rindenstücken. Eine ausgeprägte Aggressivität, wie von anderen Züchtern berichtet, ist mir nie aufgefallen. Man sollte trotzdem auf die enorme Schnelligkeit dieser Skorpione achten.

Als rindenbewohnende Art bevorzugt Centruroides nigrescens Rindenstücke um zu klettern und versteckt sich in dunklen Nischen, in denen die Tiere teils zu mehreren sitzen. Die innerartliche Aggressivität ist also sehr gering bzw. nicht vorhanden. Die adulten Tiere lassen sich so sehr gut in Gruppen halten, bei juvenilen Tieren ist besonders während der Häutungen mit Kannibalismus zu rechnen.

Haltungsbedingungen

Gemäß dem Herkunftsgebiet ist diese Art bei etwa 30 °C am Tag und ca. 20 °C in der Nacht zu halten. Die Nachttemperaturen können aber auch auf bis etwa 17 °C abfallen. Ich habe das Substrat immer leicht feucht gehalten, um eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Als Substrat bietet sich ein Sand-Erde-Gemisch an, wobei einfacher Terrarienhumus auch kein Problem ist. Bei einer feuchten Haltung ist eine Trinkschale nicht nötig, aber sie kann natürlich angeboten werden.

In einem Terrarium der Maße 20x20x20 cm kann man problemlos eine kleine Gruppe von etwa 3-4 Tieren halten, da Centruroides nigrescens sehr sozial ist und sich die Verstecke teilt. Als Rindenbewohner bevorzugt diese Art aufrecht stehende Rindenstücke, die zum Klettern und zum Verstecken genutzt werden. Lehnt man diese aneinander, entstehen mehrere dunkle Nischen in die sich die Tiere zurückziehen. Gegebenenfalls ist es sinnvoller ein hohes als breites Terrarium zu wählen, da die Tiere eher in die Höhe klettern als die Grundfläche zu nutzen.

Nachzucht und Aufzucht

Jungtiere im Instar 2

Bei Gruppenhaltung stellt sich Nachwuchs wie von selbst ein. Die Tragzeit der Weibchen beträgt etwa 6 Monate, dieser Wert sollte aber nur als grober Richtwert gesehen werden. Um die trächtigen Weibchen nicht unnötig zu stressen, kann man sie einzeln halten, was sich als vorteilhaft erwiesen hat. Die Jungtiere, teils über 50 pro Wurf, häuten sich innerhalb einer Woche auf dem Rücken der Mutter ins 2. Instar und steigen dann nach einigen Tagen ab und werden selbstständig.

Im zweiten Instar ist Centruroides nigrescens schon recht groß. Es werden problemlos kleine Heimchen angenommen. Die Jungtiere wachsen bei den oben beschriebenen Bedingungen sehr gut und können in etwa 10 bis 12 Monaten das Adultstadium erreichen (Weibchen im 7. und Männchen im 6. oder 7. Instar). Die Jungtiere vertragen Trockenheit relativ gut. Bei zu feuchter Haltung steigt allerdings die Gefahr von Schimmelpilzen und Milbenbefall, was zum Tod der jungen Skorpione führen kann. Ich hielt bei der Aufzucht etwa die Hälfte des Substrates (einfacher Terrarienhmus) dauerhaft feucht.

Centruroides nigrescens kann auch im Jugendstadium in Gruppen gehalten werden, wobei es allerdings zu Kannibalismus kommen kann. Daher ist auf ausreichende Fütterung und genug Platz und Versteckmöglichkeiten zu achten. Sicherer ist die Einzelaufzucht.


A. Weide